Noch vor einem Jahr war die Unterstützung der Ukraine eines der wenigen Dinge, auf das sich Demokraten und Republikaner in den USA einigen konnten. Damit ist es nun vorbei. Im hitziger werdenden Wahlkampf wächst bei den Konservativen die Skepsis.
Alle Augen sind an diesem Dienstag auf Wolodymyr Selenskyj gerichtet. Wenn die Mächtigen der Welt in New York zur 78. Generaldebatte der UN-Vollversammlung zusammenkommen, wird vor allem die Rede des ukrainischen Präsidenten mit Spannung erwartet. 15 Minuten hat er Zeit, um die anwesenden Staats- und Regierungschefs davon zu überzeugen, dass die internationale Unterstützung für sein kriegsgebeuteltes Land nicht abreißen darf. Dass die Ukraine nicht nur für die eigene Freiheit kämpft, sondern für die aller Demokratien.
Ganz besonders wird sich Selenskyj dabei an die Amerikaner wenden. Er weiß, dass der Beistand seines stärksten Partners bei den kommenden Präsidentschaftswahlen mit auf dem Stimmzettel steht. Noch vor einem Jahr war die Unterstützung der Ukraine eines der wenigen Themen, bei denen sich Demokraten und Republikaner einigen konnten. Doch je länger der Krieg andauert, desto mehr werden die kostspieligen Finanzhilfen zum Reizthema im Wahlkampf.
Grund genug für Selenskyj, um am Donnerstag weiter nach Washington zu reisen und den Politikern auf dem Capitol Hill ins Gewissen zu reden.
Republikaner im Kongress gespalten über Ukraine-Hilfe
Die Generaldebatte kommt dabei zu einem kritischen Zeitpunkt für die Ukraine. In ihrer Gegenoffensive kann die Armee bislang nur mit Mühe Boden gewinnen. Um kampffähig zu bleiben, ist sie daher auf eine ständige Versorgung mit Waffen und Ausrüstung angewiesen. Der US-Kongress hatte vergangenes Jahr 113 Milliarden Dollar an Gesamthilfe für die Ukraine bewilligt, wovon rund…