Nach Kuss-Skandal
Chaos um Spaniens Weltmeisterinnen
Nach dem Kuss-Skandal kritisiert Jennifer Hermoso den spanischen Verband. Foto
© Isabel Infantes/Press Association/dpa
Jenni Hermoso wirft dem spanischen Fußball-Verband eine Strategie der Spaltung vor. Einige der streikenden Weltmeisterinnen beugen sich dem Druck der Funktionäre. Aber kann so eine Mannschaft siegen?
Im Kuss-Skandal um den inzwischen zurückgetretenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales versinkt der spanische Frauenfußball immer tiefer im Chaos.
„Spaltung“ und „Manipulation“ warf Weltmeisterin Jennifer Hermoso dem nationalen Verband RFEF vor, „um uns einzuschüchtern und uns mit rechtlichen Konsequenzen und wirtschaftlichen Sanktionen zu drohen“, wie sie beim Portal X (früher Twitter) schrieb. Nun beugten sich aber mindestens elf der fünfzehn nominierten Weltmeisterinnen dem Druck des Königlich Spanischen Fußballverbandes RFEF, und traten bei der Nationalelf an.
Der Verband hatte mit empfindlichen Geldstrafen und langjährigen Sperren gedroht. Weltmeisterin Misa Rodríguez antwortete auf die Frage von Journalisten, ob sie mit ihrer Nominierung zufrieden sei, mit einem knappen: „Nein“. Weltfußballerin Alexia Putellas, die ebenfalls dem Druck nachgab, antwortete auf dem Flughafen von Barcelona auf die Frage, wie sie sich fühle: „Schlecht“.
Eiszeit in Spanien
Es herrscht Eiszeit, seit der Verband die streikenden Fußballerinnen gegen deren Willen für die kommenden Länderspiele berufen hatte. Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem Final-Triumph der Spanierinnen über England am 20. August in Sydney Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst und damit weltweit riesige Empörung ausgelöst. Er beteuert weiter, der Kuss direkt nach dem…