Razzien in zehn Bundesländern
Innenministerin verbietet Neonazi-Netzwerk: Wer sind die Hammerskins?

Auch das Haus des deutschlandweit bekannten Rechtsextremisten Sven Krüger wurde im Zuge des „Hammerskins“-Verbots durchsucht

© Jens Büttner / DPA

Sie stehen für die Herrschaft der weißen Rasse, waren weltweit an zahlreichen Terroranschlägen beteiligt und sind gut vernetzt: Das Innenministerium hat die Gruppe Hammerskins in Deutschland verboten. Was steckt hinter dem Neonazi-Netzwerk?

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat das Neonazi-Netzwerk Hammerskins Deutschland verboten. Am frühen Dienstagmorgen durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei bei Razzien Wohnungen von mutmaßlichen Mitglieder der Vereinigung in zehn Bundesländern. Der Verein agiere gegen die verfassungsmäßige Ordnung, gegen den Gedanken der Völkerverständigung, hieß es zur Begründung des Verbots. 

Ein Ausdruck, der schon fast untertrieben wirkt. Die Hammerskins sind seit Jahren eines der einflussreichsten neonazistischen Netzwerke, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Ihre Mitglieder rufen offen zum Angriff auf die Demokratie auf, ihre rassistische und antisemitische Ideologie mündet nicht selten in Terrorismus. Unter anderem standen die Terroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Verbindung mit den Hammerskins. Der Attentäter des „Wisconsin Sikh Shootings“ in den USA, war ebenfalls bekennendes Mitglied des Netzwerks. 2012 erschoss er sechs Menschen nahe der Stadt Milwaukee aus rassistischen und anti-muslimischen Motiven. 

Konspirativ, gewaltbereit, gut vernetzt: Das sind die Hammerskins

Gegründet wurde das Netzwerk 1986 in den USA. Es versteht sich als Elite – nach außen als herrschende „weiße Rasse“, nach innen als Spitze der Naziskinhead-Bewegung. „Die…