Inmitten einer für die Jahreszeit ungewöhnlichen Hitzewelle hat Australien offiziell das Wetterphänomen El Niño für das Land ausgerufen. Rund 60 Prozent der Erde seien von dem Phänomen betroffen, Australien sei besonders anfällig für die Auswirkungen, teilte das Bureau of Meteorology (BoM) mit. Im bevorstehenden Sommer drohten extrem hohe Temperaturen und heftige Buschfeuer. „Aller Wahrscheinlichkeit nach können wir damit rechnen, dass dieser Sommer heißer als der Durchschnitt und sicherlich heißer als die der letzten drei Jahre wird“, sagte BoM-Experte Karl Braganza vor Journalisten.
Die Weltwetterorganisation (WMO) hatte bereits im Juli erklärt, dass im tropischen Pazifik erstmals seit mehreren Jahren wieder El-Niño-Bedingungen herrschen. Dies könne die globalen Temperaturen weiter in die Höhe treiben und regionale Wetter- und Klimamuster verändern. Regierungen wurden aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen, damit bei extremen Wetterereignissen Menschenleben gerettet werden können. Den letzten starken El Niño hatte es 2015/2016 gegeben.
Wieder Vorbereitung auf den Ernstfall: Eine Feuerwehrfrau überwacht in New South Wales einen kontrolliert entfachten Brand zur GefahrenreduzierungBild: Cordelia Hsu/REUTERS
„Katastrophale“ Brandgefahr an der Südküste
Bereits seit Tagen schwitzen die Menschen in mehreren Bundesstaaten speziell im Osten und Süden von Australien bei Rekordtemperaturen. Diese liegen mancherorts 10 bis 16 Grad über den Durchschnittswerten für September. Sydney erreichte zum australischen Frühlingsbeginn bereits einen – für diesen Zeitraum neuen – Höchsttemperaturrekord von 34,6 Grad Celsius.
An der Südküste von New South Wales wurde die Brandgefahr aufgrund starker Winde auf „katastrophal“ hochgestuft, wie australische Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Demnach gibt es in dem bevölkerungsreichsten australischen Bundesstaat derzeit bereits 61 Waldbrände, wobei 13 Feuer außer Kontrolle geraten seien. Für den…