Xi als „Diktator“ bezeichnet
China bestellt deutsche Botschafterin wegen Baerbock-Äußerungen ein
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin
© Michael Kappeler / DPA
In einem Interview mit dem US-Sender Fox News nannte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den chinesischen Staatschef Xi Jinping einen „Diktator“. Das hat nun diplomatische Konsequenzen.
Aus Verärgerung über Äußerungen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die chinesische Regierung die deutsche Botschafterin einbestellt. Dies teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin mit. Die Einbestellung von Botschafterin Patricia Flor sei im Zusammenhang damit erfolgt, dass Baerbock den chinesischen Präsidenten Xi Jinping als „Diktator“ bezeichnet hatte. Die Einbestellung erfolgte nach Angaben des Auswärtigen Amts bereits am Sonntag.
Baerbock hat gelassen auf die chinesische Kritik reagiert. Auf die Frage, ob sie schon ein offizieller Protest aus Peking erreicht habe und wie sie reagieren werde, antwortete die Grünen-Politikerin am Montag am Rande der UN-Woche in New York: „Ich habe das zur Kenntnis genommen.“ Auch auf Nachfrage wollte sich Baerbock nicht ausführlicher äußern.
China: Baerbocks Äußerungen „extrem absurd“ und „Provokation“
China hatte Baerbocks Charakterisierung von Xi als Diktator als politische Provokation zurückgewiesen. „Die Äußerungen der deutschen Seite sind extrem absurd, verletzen Chinas politische Würde ernsthaft und sind eine offene politische Provokation“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, am Montag in Peking. China widerspreche dem, was die deutsche Seite gesagt habe, und habe sich über diplomatische Kanäle deswegen an Deutschland gewandt.
Baerbock hatte…