Mobilfunk
Das vierte deutsche Handynetz lässt weiter auf sich warten
In der kommenden Woche sollte das vierte deutsche Handynetz endlich starten, dazu kommt es jetzt aber nicht. Foto
© Thomas Frey/dpa
Bisher gibt es in Deutschland drei Handynetze, von der Deutschen Telekom, von Vodafone und von Telefónica (O2). Nun verschiebt 1&1 den Starttermin für sein eigenes Netz.
Der Telekommunikationskonzern 1&1 verschiebt erneut den Start seines Handynetzes. Der Hebel soll nun erst im Dezember umgelegt werden und nicht schon Ende September, teilte der Konzern am Montag in Montabaur mit. Ursprünglich hatte dies bereits Ende 2022 geschehen sollen, nach Lieferschwierigkeiten von Ausbaupartnern wurde das Vorhaben aber vorerst auf Eis gelegt. Es ging nur in einer Mini-Version als Festnetz-Ersatzprodukt los, von dem mobile Nutzer nichts hatten. In der kommenden Woche sollte das vierte deutsche Handynetz endlich starten, dazu kommt es jetzt aber nicht.
Hintergrund dafür ist ein Wechsel der Partner von 1&1. Der Anbieter nutzt derzeit noch das Handynetz von Telefónica (O2). Wenn es aber sein eigenes Netz aktiviert, verliert es nach einer Übergangszeit seinen Status als virtueller Netzbetreiber – ab Januar dürfte 1&1 dann keine Verträge mehr verkaufen, die auch das 5G-Netz von O2 nutzen. Ab Sommer 2024 greift nach Unternehmensangaben eine 5G-Kooperation mit Vodafone (National Roaming) – ab dann sind 1&1-Kunden wieder deutschlandweit mit 5G versorgt.
1&1 hat zwar bei der Bundesnetzagentur einen Antrag gestellt, damit die Übergangszeit erweitert wird – und zwar bis zum Beginn des National-Roaming-Deals mit Vodafone. Darüber hat die Regulierungsbehörde allerdings noch nicht entschieden. Hätte 1&1 trotzdem schon nächste Woche sein eigenes Netz gestartet, wäre die Firma auf Risiko…