Ausschreitungen
Verbotsdebatte vor weiterem Eritreer-Treffen in Stuttgart
Von der Polizei gesichterte Stöcke und Latten liegen vor der Pressekonferenz zu den Ausschreitungen auf einem Tisch. Foto
© Andreas Rosar/dpa
Massiv versuchen Hunderte Menschen aus Eritrea am Samstag, eine Veranstaltung von Landsleuten zu unterbinden. Nach dem Großeinsatz werden die Rufe nach einem Verbot des nächsten Treffens lauter.
Nach den erneuten massiven Ausschreitungen am Rande einer Eritrea-Veranstaltung wächst der Druck auf die Stadt Stuttgart, das geplante nächste Treffen eritreischer Vereine am kommenden Samstag zu verbieten.
Oppositionsparteien in Baden-Württemberg fordern, dies zu prüfen. Dagegen kündigte der Verband eritreischer Vereine an, das nächste Treffen wie geplant zu organisieren. Die Stadt prüft derzeit nach Angaben eines Sprecher, unter welchen Umständen eine weitere Veranstaltung im Vorfeld untersagt werden kann.
Am vergangenen Samstag musste die Polizei in Stuttgart eine Veranstaltung von Eritrea-Vereinen gegen heftig randalierende Demonstranten verteidigen. Dabei wurden 31 Polizisten verletzt. Stuttgart reiht sich ein in zahlreiche ähnliche Auseinandersetzungen: etwa im Juli zum wiederholten Mal in Gießen, aber auch im August in Stockholm. Die Gegner werfen den veranstaltenden Vereinen vor, die Ein-Parteien-Diktatur in Eritrea zu unterstützen. In dem isolierten Land gibt es kein Parlament, keine unabhängigen Gerichte, kaum Meinungs- und Pressefreiheit. Es herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Eritreer ins Ausland fliehen.
In Stuttgart griffen Veranstaltungsgegner Teilnehmer und vor allem Polizeibeamte an. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach von einem „wütenden, gewaltbereiten und…