Spanien-Rundfahrt
Historisches Jumbo-Spektakel bei Vuelta
Sepp Kuss (M), Jonas Vingegaard (l) und Primoz Roglic gewannen in diesem Jahr alle drei großen Landesrundfahrten für Jumbo-Visma. Foto
© Roth/dpa
Die letzte Vuelta-Etappe war nur noch Formsache. Jumbo-Visma gewinnt als erstes Rad-Team alle drei großen Landesrundfahrten. Der historische Triumph ruft die Zweifler auf den Plan.
Es war ein Bild für die Ewigkeit. Arm in Arm rollten Sepp Kuss, Jonas Vingegaard und Primoz Roglic über den Zielstrich der vorletzten Etappe der Spanien-Rundfahrt.
Der historische Triumph war faktisch perfekt, die Schlussetappe nach Madrid – die Sprinter Kaden Groves gewann – nur noch die verdiente Ehrenrunde. Das unantastbare Trio bildet das Podium der Gesamtwertung – und fährt im selben Team. „Ich bin oft in siegreichen Teams, aber das Führungstrikot zu tragen, ist unglaublich. Ich lebe meinen Traum“, sagte der Vuelta-Sieger Kuss. Im Ziel stemmte der US-Amerikaner sein eigens in der Trikotfarbe rot lackiertes Rad jubelnd in die Höhe.
Die Mannschaft Jumbo-Visma, wegen ihrer schwarz-gelben Trikots ehrfurchtsvoll Killerwespen genannt, dominierte die drei großen Landesrundfahrten in diesem Jahr wie keine andere Equipe zuvor. Roglic gewann im Mai den Giro d’Italia, Vingegaard im Juli die Tour de France – und in Spanien war nun Edelhelfer Kuss an der Reihe. Alle drei Grand Tours in einem Jahr hat noch nie eine Mannschaft gewonnen. Drei Fahrer eines Teams auf dem Podium der Vuelta hatte es zuvor nur 1966 durch den KAS-Rennstall gegeben.
Ein Grund für die Stärke Jumbos ist die Schwäche der Konkurrenz. Titelverteidiger Remco Evenepoel trat nicht in der Form des Vorjahres an, und die kletterfesten Spanier wie Juan Ayuso, Enric Mas und Mikel Landa erfüllten mal wieder nicht die…