Die Misserfolgsmeldungen deutscher Sportlerinnen und Sportler häufen sich in letzter Zeit. So blieben Deutschlands Leichtathleten bei den Titelkämpfen in Budapest im vergangenen Monat erstmals seit der Einführung von Weltmeisterschaften im Jahr 1983 ohne Medaille.

Die deutschen Fechterinnen und Fechter gingen bei ihrer WM im Juli ebenfalls leer aus. Auch die Ruderer schnitten bei ihrer Weltmeisterschaft vor wenigen Tagen nicht so gut ab, wie erhofft.

Und auch die Hockey-Nationalmannschaften – Frauen und Männer – blieben bei der Heim-EM, die vor drei Wochen zu Ende ging, ohne Medaille und damit hinter den Erwartungen zurück.

Insgesamt bereiten die Erfolgsaussichten des deutschen Sports fast quer durch alle olympischen Sportarten weniger als ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris Sorgen – zumal der Bundestag gerade einen Haushaltsentwurf verabschiedet hat, der eine Kürzung des Sportetats um rund zehn Prozent vorsieht. Statt zuvor 303 Millionen Euro, soll es im Olympiajahr 276 Millionen geben.

Unabhängige Sportagentur

Auf diese sportliche Krise und die Kritik, die aus Sportkreisen laut wurde, haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnenministerium (BMI), das unteren anderem für den Sport zuständig ist, nun reagiert. Am Freitag präsentierten sie gemeinsam neue „Maßnahmen für die künftige Spitzensportförderung in Deutschland“.

Zentraler Baustein ist eine unabhängige Sportagentur, die künftig die Steuerung und die finanzielle Förderung des Spitzensports unter einem Dach vereinen soll. Dadurch soll Bürokratie abgebaut und Flexibilität erhöht werden. DOSB-Präsident Thomas Weikert sprach von einem „Meilenstein“.

Zudem soll 2024 ein Sportfördergesetz verabschiedet werden und für eine kontinuierliche und in der Höhe festgelegte Förderung sorgen. „Wir sind uns mit dem BMI einig, einen Rechtsanspruch auf Förderung zu haben. Und wir wollen auch die Höhe der Förderung möglichst fixieren“, sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende…