Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni fordert Hilfen von der Europäischen Union, um Migranten von der Überquerung des Mittelmeeres abzuhalten. Notfalls müsse die Marine eingesetzt werden, um Migrantenboote am Ablegen zu hindern, erklärte sie in einer am Freitagabend veröffentlichten Video-Botschaft im Internet. Sie versprach ein hartes Vorgehen gegen den Anstieg der Ankünfte vor allem auf der kleinen Insel Lampedusa. Sie habe den Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, auch darum gebeten, das Thema Einwanderung auf die Tagesordnung des EU-Gipfels im Oktober zu setzen.

Meloni lädt Von der Leyen auf die Insel Lampedusa ein

Gleichzeitig lud die italienische Regierungschefin in ihrer Videobotschaft die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf die Mittelmeerinsel ein. Die EU-Politikerin solle gemeinsam mit Meloni die Lampedusa besuchen, „um sich persönlich den Ernst der Lage, in der wir uns befinden, bewusst zu machen“, sagte die Rechtspolitikerin.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni fordert Hilfe von der EU (Archivbild) Bild: Virginia Mayo/dpa/picture alliance

In diesem Jahr haben bislang fast 126.000 Migranten italienische Küsten erreicht, fast doppelt so viele wie zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2022. Auf Lampedusa wurde angesichts der massenhaft ankommenden Migranten der Notstand ausgerufen. Die Insel sei überwältigt von den Migranten, alleine in den vergangenen zwei Tagen seien etwa 7000 Menschen aus Nordafrika in mickrigen Booten angekommen, klagte Bürgermeister Filippo Mannino am Donnerstag im Radio „RTL 102.5“. Die Menschen von Lampedusa hätten die Migranten immer mit offenen Armen empfangen. „Jetzt aber haben wir einen Wendepunkt erreicht, und die Insel befindet sich in einer Krise.“

Berlin nimmt freiwillige Aufnahme von Migranten aus Italien wieder auf

Die Bundesregierung will angesichts der Massenankunft auf der Insel Lampedusa die freiwillige Aufnahme von Migranten aus Italien doch fortsetzen. Sie…