Italien
Meloni fordert EU-Mission, um Migranten zu stoppen – und lädt von der Leyen dafür nach Lampedusa ein

Sehen Sie im Video: Lampedusa registriert täglich Tausende neue Bootsmigranten

Italien hat am Mittwoch Hunderte Migranten von seiner südlichsten Insel Lampedusa aus nach Sizilien gebracht. Die Behörden sehen sich derzeit mit einer hohen Zahl von Menschen konfrontiert, die aus Nordafrika über das Mittelmeer in das EU-Land kommen. Erster Anlaufhafen ist dabei oft Lampedusa. Allein am Mittwoch trafen auf dem kleinen Eiland zwischen Sizilien und der Küste Tunesiens rund 1850 Migranten ein. Laut Berichten der italienischen Nachrichtenagentur Ansa befinden sich damit mehr als 6700 Menschen auf Lampedusa. Die offizielle Kapazität des örtlichen Aufnahmezentrums liegt bei etwa 400. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums sind seit Jahresbeginn insgesamt mehr als 120.000 Migranten per Boot in Italien angekommen, fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf der gefährlichen Fahrt über das Mittelmeer kommen immer wieder zahlreiche Menschen ums Leben. Am Mittwoch ertrank vor Lampedusa ein fünf Monate altes Baby. Wie italienische Medien berichteten, kenterten das Boot kurt bevor die Küstenwachen es abfangen konnte. Mehr

Italiens Regierungschefin Meloni pocht auf ein Eingreifen der EU, um Migranten auf dem Weg über das Mittelmeer zu stoppen – wenn nötig mit dem Einsatz der Marine. Ihre Forderungen dürfte sie bei einem Besuch aus Brüssel auf der überlasteten Insel Lampedusa geltend machen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will nach der Ankunft Tausender Migranten auf der kleinen Mittelmeerinsel Lampedusa noch an diesem Samstag nach Italien reisen. Zuvor hatte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni eine europäische Mission gefordert, um Migrantenboote auf dem Weg nach Europa zu stoppen….