„Unkaputtbar“, so heißt die Biografie von Frank Schmidt, dem Trainer des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Heidenheim. Den Titel hat er gewählt, weil ein gegnerischer Trainer mit diesem Wort einmal die Spielweise und den Charakter des 1. FC Heidenheim beschrieb, und weil das Attribut auch auf Schmidt persönlich gut passt.
Das Buch erschien Ende Juni und blickt zurück auf den Weg, den Schmidt mit seinem Verein in den vergangenen 16 Jahren bewältigt hat. Von der fünftklassigen Oberliga ging es Schritt für Schritt rauf bis in die Fußball-Bundesliga.
Eine große sportliche Leistung, bei der Schmidt – fast ganz nebenbei – einen neuen Rekord im Profifußball aufstellte. Wenn er am Sonntag beim Heimspiel der Heidenheimer gegen Werder Bremen auf der Bank sitzt, absolviert er seinen 5844. Arbeitstag als FCH-Trainer.
So lange war bisher noch kein anderer Coach bei einem Profiverein ohne Unterbrechung beschäftigt. Bisheriger Rekordhalter war Volker Finke, der von 1991 bis 2007 beim SC Freiburg auf der Bank saß und den Sportclub unter anderem erstmals in die Bundesliga und in den Europapokal führte.
Aus Not- wird Dauerlösung auf der Bank
Anders als Finke kam Schmidt im September 2007 eher durch Zufall und als vorübergehende Notlösung zu seinem Job. Die Heidenheimer, bei denen Schmidt drei Monate zuvor seine Spielerkarriere beendet hatte, hatten nach sechs Spieltagen den Trainer entlassen.
Schmidt sollte interimsmäßig für zwei Spiele einspringen. Doch beide wurden gewonnen und aus zwei Spielen wurden – Stand jetzt – 16 Jahre, in denen der FCH viermal aufstieg. „Was ich mache, ist ja im Prinzip keine richtige Arbeit, sondern ein Hobby“, sagt Schmidt, dessen Vertrag in Heidenheim noch bis 2027 läuft.
FCH-Rekordtrainer Schmidt und sein Rekordspieler: Marc Schnatterer (r.) war von 2008 bis 2021 in Heidenheim Bild: Walther/ Eibner-Pressefoto/picture alliance
Schmidt, der als Spieler unter anderem bei Alemannia Aachen in der 2. Liga aktiv war, ist mit Leib und Seele Trainer, auch…