Vor Ort
Klimastreik in Berlin
Fridays for Future marschiert wieder – die Bewegung lebt noch
Luisa Neubauer feuert die Demo an: „Es ist leicht, sich klein reden zu lassen“
© Annette Riedl / DPA
Fridays for Future steckt in der Krise, viele Menschen haben sich anderen Themen zugewandt. Am globalen Klimastreiktag aber signalisiert die Bewegung: Wir sind noch da.
Arthur ist 15 und er ist ziemlich sauer. Keiner seiner Klassenkameraden wollte mit zum globalen Klimastreik. Stolz reckt er sein Schild vor dem Brandenburger Tor in die Höhe und sagt: „Den anderen war die Mathestunde wichtiger als die Zukunft unseres Planeten.“
Er stellt sich auf die Zehenspitzen, reckt den Hals und dreht sich einmal im Kreis: „Ich bin zwar etwas klein, aber es sieht zumindest so aus, als wären viele Menschen gekommen.“
Es ist der 13. globale Klimastreik, fünf Jahre nachdem Greta Thunberg das erste Mal mit ihrem Schild „Skolstrik for Klimatet“ vor dem Schwedischen Parlament saß. In über 250 Städten hat Fridays for Future in Deutschland heute Demonstrationen angemeldet. Alleine in Berlin hofften die Veranstalter auf 10.000 Teilnehmer.
„Es gibt keinen zweiten Planeten“
Um 12 Uhr beginnen sie sich vor dem Brandenburger Tor zu sammeln. Gekommen sind Luisa Neubauer, die Band Juli und der Musiker Bosse und etwa 24.000 andere Menschen – zumindest laut Fridays for Future. Die Polizei zählte etwa halb so viele. Sind das jetzt viele oder wenig? Zu wenig oder genug?
Die Fridays for Future Demo sieht so aus wie immer: Riesige Banner auf denen steht: „Es gibt keinen zweiten Planeten.“ Mit Helium-gefüllte Plastik-Erdbälle schweben über den Menschen. Die Sonne scheint, die Teilnehmer schmieren sich Sonnencreme auf die…