Deutschland „Bordell Europas“
EU will Prostitutionsgesetze angleichen: Diese Regeln gelten in den Ländern bisher

Eine Prostituierte in einem Bordell in Niedersachsen steht neben dem Bett (Symbolbild)

© Hauke-Christian Dittrich / DPA

Vor allem Migrantinnen aus prekären Verhältnissen werden in der EU-Prostituierte. Wie unterschiedlich regeln das EU-Länder wie Schweden, Deutschland oder Polen bisher?

Das Europaparlament fordert einheitliche Regeln für Prostitution in den EU-Staaten. Prostituierte sollen demnach besser geschützt werden und Zugang zu Ausstiegsprogrammen bekommen.

Bisher sind die Regelungen in den EU-Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlichn, das begünstigt organisierte Kriminalität und den Menschenhandel mit Prostituierten, heißt es in dem Parlamentsbericht. Rund 70 Prozent der Prostituierten in der EU sind dem Bericht zufolge Migrantinnen aus besonders prekären Verhältnissen. 

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„Diese Menschen befinden sich nicht aus freiem Willen in der Prostitution, sondern aus purer Perspektiv- und Alternativlosigkeit“, sagte die zuständige Abgeordnete Maria Noichl von der SPD. Prostituierte würden an den Rand der Gesellschaft und teilweise in die Kriminalität gedrängt, heißt es in dem Bericht. Sie hätten deshalb häufig keinen Zugang zum Gesundheits- und Sozialversicherungssystem und zum Rechtssystem. Die Abgeordneten riefen insbesondere Polen dazu auf, Prostituierten den Zugang zu Verhütungsmitteln und sicheren Abtreibungen zu ermöglichen.

Das EU-Parlament folgt mit seiner Forderung den Ideen des sogenannten nordischen Modells. Wo gilt dieses Modell schon und wie…