Geldgierige Investoren erobern den deutschen Krebs-Markt. Ihr Geschäftsmodell birgt Gefahren für Patientinnen und Patienten – wie neuere Studien nahelegen
Sie sind die Blockbuster im billionenschweren Pharmamarkt der 2020er Jahre: Monoklonale Antikörper. In der aktuellen Top 20 der umsatzstärksten Arzneien der Welt belegt allein diese Wirkstoffgruppe sieben Plätze, angefangen bei Rang zwei, gleich hinter der Covid-Impfung von Biontech.
Eine Therapie mit monoklonalen Antikörpern kann sechsstellige Summen verschlingen. Sie gelten als Wundermittel, können gezielt Tumorzellen ausschalten oder ein außer Rand und Band geratenes Immunsystem von Menschen mit Autoimmunkrankheiten bändigen. Sie funktionieren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, setzen genau dort an, wo sie wirken sollen. Manche Krebspatienten wurden in fortgeschrittenen Tumorstadien geheilt, Betroffene von Multipler Sklerose oder rheumatischen Erkrankungen können dank ihnen Phasen erleben, in denen ihre chronische Krankheit kaum fortschreitet.
Doch monoklonale Antikörper können auch schwer berechenbare Risiken bergen. Davon handelt dieser Artikel. Um zu verstehen, wie geldgierige Investoren für ihre Profite wohl in Kauf nehmen, dass Patienten gefährdet werden könnten, ist es zunächst nötig, ihr Geschäftsmodell zu verstehen.
In den Reinraumlaboren von Apotheken werden Monoklonale Antikörper, die von Pharmaunternehmen in kleinen Fläschchen als Pulver oder Flüssigkeitskonzentrat angeliefert wurden, in Infusionsbeuteln mit Kochsalzlösung verdünnt.
© Bernhard Albrecht
Paradiesische Gewinnmargen für wenige Minuten Arbeit
Am Milliardengeschäft mit monoklonalen Antikörpern verdienen neben der Pharmaindustrie auch manche Apothekerinnen und Apotheker viel…