Weltgrößte Reederei
Wem soll der Hafen gehören? Hamburg streitet um MSC-Einstieg
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von Frank Donovitz
14.09.2023, 16:32
2 Min.
Die Stadt Hamburg will die Genfer Reederei MSC am Hamburger Hafen beteiligen. Das sorgt für Streit in der Landespolitik – und ruft nun Gegenangebote hervor.
Dass der Hamburger Hafen in den vergangenen Jahren unter enormen Wettbewerbsdruck geraten ist, ist kein Geheimnis. Dass sich der Senat der Stadt nach einem finanzkräftigen Partner für die börsennotierte Betreiberfirma HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) umschaut, war auch bekannt. Nun folgte aber ein Paukenschlag: Die Stadt will 49,9 Prozent der Anteile an der HHLA an die Reederei MSC mit Sitz in Genf verkaufen. Transaktionswert laut Finanzkreisen: Rund 2,6 Mrd. Euro.
Die Nachricht sorgte an der Börse für einen Kurssprung der HHLA-Aktie von knapp 12 auf mehr als 17 Euro – aber ansonsten fast ausschließlich für Stirnrunzeln. Denn die weltgrößte Reederei MSC genießt nicht den allerbesten Ruf. Eigner der MSC ist die italienische Familie Aponte. Firmengründer Gianluigi Aponte rangiert mit einem geschätzten Vermögen von rund 20 Mrd. US-Dollar unter den 100 reichsten Menschen der Welt.
Aus Hamburger Senatskreisen heißt es dazu, dass andere mögliche Partner – etwa die fünftgrößte Reederei der Welt, Hapag-Lloyd, an der die Stadt beteiligt ist – nur über eine Mehrheitsbeteiligung verhandeln wollten. Doch das habe die Stadt nicht gewollt. Den Hafen verkaufen – ein politisches No-Go in der Hansestadt. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) betont, dass die Stadt so Einfluss zurückgewinne.
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