Krieg in der Ukraine 
„God loves the Infantry“ – warum die Ukraine die Nato-Taktik aufgegeben und mit Fußsoldaten Erfolg hat

Training der ukrainische 3. Sturmbrigade – ausgerüstet mit alten Sowjetwaffen.

© Ukrin / dpa

Ein tiefer Durchbruch wie aus dem Lehrbuch mit gepanzerten Truppen ist nicht möglich. Mit kleinen Trupps von Infanteristen machen die Ukrainer die russische Front mürbe und schaffen eine Linie von Positionen, von denen aus sie die Hauptverteidigungslinie der Russen durchbrechen können.

Zu Beginn der Sommeroffensive trugen die ukrainischen Streitkräfte ihre Angriffe mit gepanzerten Kolonnen vor – gedacht im Nato-Stil, wenn auch im kleineren Maßstab. Diese Kampfgruppen waren eine gepanzerte Faust. Mit der Mischung aus dem Schutz der Fahrzeuge, der Geschwindigkeit und der enormen Feuerkraft der schweren Kanonen der Kampfpanzer und den Maschinenkanonen der Schützenpanzer hoffte man, ein Loch in die russischen Gräben zu schlagen und dann weiter vorstoßen zu können. Vermutlich vertraute man auch auf das eigene Narrativ von der schlechten Moral der russischen Soldaten, die vor der Gewalt so einer mechanisierten Gruppe einfach geflohen wären

Schnell zeigte sich: Alles an diesem ursprünglichen Kalkül war falsch. Die Russen flohen nicht. Ihr Verteidigungssystem von sich gegenseitig unterstützenden Positionen war weit effektiver aufgebaut als angenommen. Dann verhinderten Minen und Artillerie schnelle Bewegungen gepanzerter Kräfte. Tatsächlich blieben diese Gruppen liegen, bevor sie überhaupt die russischen Vorposten erreicht hatten.

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Der Heckenkrieg – so stürmen die Ukrainer die russischen Gräben

05.07.2023

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