Seit Juli steht der Südkoreaner Kim Min-jae beim FC Bayern München unter Vertrag. In den ersten drei Spieltagen der neuen Saison stand er bereits in der Startelf. Der Verteidiger kam vom SSC Neapel, der zuvor erstmals seit 1990 italienischer Meister geworden und bis ins Achtelfinale der Champions League vorgedrungen war – auch dank der Abwehrleistung des Südkoreaners. In einer Liga, die als Geburtsstätte der besten Verteidiger der Welt gilt, hat Kim dazu beigetragen, den Stellenwert asiatischer Verteidiger zu erhöhen.
Am 7. September wurde der 26-Jährige folgerichtig für den FIFA Ballon D’Or der Männer nominiert, die Auszeichnung für den Weltfußballer des Jahres. Auf der 30-köpfigen Liste finden sich auch Top-Stürmer wie Erling Haaland, Kylian Mbappe und Lionel Messi. „Es ist eine große Ehre für mich“, sagte Kim der DW. „Es sind einige große Namen dabei. Und es ist ein Privileg, einer von ihnen zu sein. Es gibt nicht viele nominierte Verteidiger, daher ist es toll, als Verteidiger anerkannt zu werden.“
Barrieren und Klischees überwinden
Kim ist der erste asiatische Innenverteidiger, der nominiert wurde. Seit der Japaner Yasuhiko Okudera 1977 in die Bundesliga zu Köln wechselte und der Koreaner Cha Bum-kun in den Achtzigern mit Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen den UEFA-Pokal gewann, sind asiatische Spieler im europäischen Fußball immer häufiger zu sehen.
Dazu beigetragen haben auch die Erfolge von Son Heung-min. Er wurde in Hamburg und später in Leverkusen zum Star und wechselte dann 2015 zu Tottenham Hotspur, wo er zu einem der beliebtesten Spieler in der englischen Premier League und 2022 Torschützenkönig wurde. Son spielt allerdings auf einer Offensivposition, die per se Aufsehen erregt. Seine Tore und Torvorlagen haben dazu beigetragen, die Wahrnehmung asiatischer Spieler zu verändern. Der japanische Flügelspieler Kaoru Mitoma von Brighton and Hove Albion hat sich ebenfalls zu einem der Stars der Premier League entwickelt.
Son Heung-Min…