Kinder- und Jugendfußball
„Demnächst spielen wir dann ohne Ball“ – Watzke poltert gegen Reform im Nachwuchsbereich

Demnächst dann mit eckigem Ball: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

© David Inderlied / DPA

Die Nachwuchsreform im Deutschen Fußball entfacht weiterhin Diskussionen. Am Mittwochabend äußert Hans-Joachim Watzke mit ätzender Kritik – und das als DFB-Vizepräsident.

DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke hat die vom Deutschen Fußball-Bund geplanten Reformen im Nachwuchsbereich scharf kritisiert. „Unfassbar und für mich nicht nachvollziehbar“, sagte der 64-Jährige, der in Personalunion auch Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga und Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist, am Mittwochabend beim DUP Unternehmertag in Essen. Watzke kündigte eine Reform der Reform an: „Das haben wir gerade beschlossen.“

Der DFB hatte Ende August Hannes Wolf als neuen für den Nachwuchs zuständigen Direktor vorgestellt. Der 42-Jährige hatte die Nachwuchsreform ausführlich erläutert und verteidigt. Zuletzt war die Umstrukturierung der Nachwuchs-Wettbewerbe und die Abschaffung der bisherigen A- und B-Junioren-Bundesligen beschlossen worden. Kernpunkt der Kritik ist immer wieder, dass es angeblich nicht mehr ums Gewinnen und Verlieren geht.

Ab 2024 neue Spielformen

„Wenn du als Sechs-, Acht- oder Neunjähriger nie das Gefühl hast, was es ist, zu verlieren, dann wirst du auch nie die große Kraft finden, um auch mal zu gewinnen“, sagte Watzke. „Wenn wir Angst haben, dass ein Achtjähriger komplett aus dem Lebensgleichgewicht geworfen wird, weil er mal 5:0 mit seiner Mannschaft verliert, dann sagt das auch sehr viel über die deutsche Gesellschaft aus.“

Ab 2024 sollen neue Spielformen etabliert werden. Im…