Ein „feministischer Traum“
In Mexiko bewerben sich zwei Kandidaten aufs Präsidentenamt – erstmals sind beides Frauen

Claudia Sheinbaum (l.) kandidiert für das linke Koalitionsbündnis und ist ein Zögling des amtierenden Präsidenten in Mexiko. Xóchitl Gálvez (r.) geht für das konservative Oppositionsbündnis ins Rennen und hat sich schon mit dem Präsidenten gezofft

© Gerardo Vieyra / Fernando Llano / AP / DPA

In Mexiko startet ein historischer Wahlkampf: Zwei Kandidatinnen streben an die Spitze des Landes, nur eine kann es schaffen. Es wäre das erste Mal, dass eine Frau das Land regiert. Die Erwartungen sollten trotzdem nicht zu hoch sein.

Musik klingt in den Ohren von Feministinnen und Verfechtern feministischer (Außen-)Politik: In Mexiko ringen zwei Frauen um das Präsidentenamt. Erstmals in der Geschichte könnte die Spitze der „traditionellen Macho-Nation“ und Deutschlands wichtigstem Handelspartner in Lateinamerika weiblich werden. Lange vor der eigentlichen Wahl feiern Aktivistinnen die Kandidaturen bereits als „feministischen Traum“.

Dass zwei Frauen für das sonst männliche Präsidentenamt kandidieren, verbucht man in Mexiko schon jetzt als feministischen Triumph – und einen weiteren Höhepunkt der Emanzipation. Eine gesetzliche Frauenquote sichert seit 2018, dass Männer und Frauen zu gleichen Teilen im Parlament vertreten sind. Im internationalen Vergleich steht das Land mit Rang fünf beim Frauenanteil im Kongress gut da. (Deutschland liegt auf Platz 45.) Und seit diesem Jahr führt erstmals eine Frau den Obersten Gerichtshof in Mexiko an.

Jetzt also zwei Kandidatinnen für die Präsidentschaftswahl – und voraussichtlich eine Siegerin.

Vergangenen Sonntag gab die Oppositionspartei Frente Amplio bekannt, dass sie…