Meinung
Spatial Computing
Die Vision Pro ist nicht das neue Must-have – und trotzdem die Zukunft. Warum fast alle Apples Brille falsch verstehen
Die Apple Vision Pro wurde am Montag in Cupertino vorgestellt
© Jeff Chiu/ / Picture Alliance
„Sollen wir alle in Zukunft mit einer Taucherbrille rumlaufen?“ – so oder ähnlich witzeln viele Menschen über Apples Datenbrille Vision Pro. Wer sie wirklich verstehen will, muss bloss auf die Anfänge des iPhones schauen.
Kein Mensch braucht sowas. Sollen wir alle künftig mit so einem Ding herumlaufen? Das ist viel zu teuer. Es sieht merkwürdig aus. Die Akkulaufzeit ist zu kurz. Es fehlt eine Tastatur, um damit arbeiten zu können. Das setzt sich nicht durch. Diese Kritik traf kurz nach der Vorstellung ein neues Apple-Produkt. Doch bemerkenswerterweise ging es nicht die neue Vision Pro. Sondern um das erste iPhone. Bei Apples Datenbrille ist es nun ähnlich. Doch die meiste Kritik hat eines gemein: Sie zeigt, dass die Idee hinter der Neuvorstellung nicht verstanden wurde.
Denn wenn der Konzern von einem „historischen Tag“ spricht, eine neue Ära ankündigt – dann meint er damit nicht, dass er erwartet, die Brille würde bei Erscheinen auf einen Schlag das iPhone ersetzen. Apple zeigt in erster Linie die Richtung auf: die Zeit nach der mobilen Revolution.
Die nächste Ära
Nachdem der Durchbruch des Heimcomputers Rechner in jedes Zuhause brachte und dann das Smartphone unseren Alltag quasi komplett digitalisierte, ist nach Ansicht des Konzerns nun der nächste Schritt dran. „Spatial Computing“ nennt Apple das, was auf Apples deutscher Variante des „räumlichen Computers“ etwas weniger schmissig klingt. Und trotzdem: Hat man die Brille einmal ausprobiert – wie sich das anfühlt erfahren Sie hier – versteht man sofort, worauf Apple…