Mit reaktionären Positionen gewann Giorgia Meloni in Italien die Wahl. Trotzdem sucht der Westen gezielt die Nähe der Rechtspopulisten – was der Kanzler mit seinem Besuch in Rom unterstreicht. Für die heikle Kooperation gibt es Gründe.
Wenn es überhaupt stürmisch zugeht auf dieser Reise, dann schon vor der Landung, gegen Mittag. Olaf Scholz befindet sich im Anflug auf Rom, die Regierungsmaschine schwebt nur noch ein paar Meter über dem Beton, als der Pilot den Flieger plötzlich wieder in die Höhe reißt. Der Wind zu stark, die Landebahn zu kurz – also muss der Kanzler noch eine Runde über der italienischen Hauptstadt drehen. Im zweiten Versuch klappts.
Ansonsten bleibt es ruhig, was spannend ist, weil in Italien politisch ja durchaus häufiger mal der Wind weht. Scholz ist nach Rom gereist, um sich mit Giorgia Meloni zu treffen, jener Frau, deren Wahlsieg im vergangenen Jahr Teile Europas in einen mittelschweren Schockzustand versetzte.
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