Das Leben und die Karriere von Johnny Depp als schillernd zu bezeichnen, wäre fast untertrieben. Der Golden-Globe-Preisträger wurde mehrfach für den Oscar und weitere wichtige Filmpreise nominiert, er hat mit international anerkannten Filmregisseuren gedreht, von John Waters über Tim Burton, von Emir Kusturica über Jim Jarmusch bis zu Lasse Halström. Johnny Depp gehört zu den bedeutendsten Schauspielern seiner Generation und hat doch, vor allem in den letzten Jahren, zunehmend sein eigenes Lebenswerk torpediert.
Woher seine Lust an der Provokation kommt, ist unklar. Fest steht, dass der am 9. Juni 1963 in Kentucky geborene Rockfan die Rolle des Exzentrikers und ewigen Rebellen scheinbar verinnerlicht hat. Fünf Phasen in der Karriere des Johnny Depp.
Phase 1: Posterboy und Teenieschwarm
Nach kleineren Nebenrollen in „Nightmare on Elm Street“ und „Platoon“ ist es eine TV-Serie des US-Senders Fox, die Johnny Depps Schauspielkarriere den entscheidenden Kickstart gibt: „21 Jump Street“, bei uns eher unbekannt, ist Ende der Achtziger in den USA ein Riesenhit. Der noch unbekannte Johnny Depp spielt die Rolle eines unangepassten Undercover-Polizisten und wird zum Teenieschwarm einer ganzen Generation.
Johnny Depp als Teenie-Idol in „21 Jump Street“Bild: American Pictorial/Cinema Publishers/IMAGO
Johnny Depp fühlt sich jedoch nicht wohl als Posterboy und spricht Jahre später in Interviews davon, verheizt worden zu sein. Aus der Serie auszusteigen, sei wegen ihres enormen Erfolges jedoch nicht möglich gewesen. Das Image des jungen Wilden, samt Lederjacke und Motorrad unterm Hintern, pflegt Johnny auch 1993 im Musikvideo zu Tom Pettys Superhit „Into The Great Wide Open“.
Phase 2: Vom TV- zum ernstzunehmenden Kino-Schauspieler
Um nicht noch einmal so eine Erfahrung wie mit „21 Jump Street“ zu machen, sucht sich Johnny Depp in den Folgejahren seine Rollen sehr genau aus. Ihm geht es nicht darum, ob ein Film erfolgreich wird oder nicht, er möchte spannende…