Trotz der zahlreichen Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wegen sexueller Übergriffe läuft die Europa-Tour der Band weiter. An diesem Mittwoch (7. Juni 2023) ist der Auftakt der insgesamt sieben geplanten Deutschlandkonzerte in München, wo Rammstein an vier Abenden im Olympiastadion auftreten werden. Nach jetzigem Stand der Dinge soll die Tour wie geplant weitergehen, solange die Staatsanwaltschaft nicht offiziell gegen die Band und ihren Frontmann ermittelt.
Dieser soll zahlreichen Aussagen Betroffener zufolge gezielt junge Frauen aus dem Publikum hinter die Bühne „bestellt“ haben, um dort mit ihnen vor, während und nach der Show Sex zu haben. Manche der Frauen geben an, sie seien unter Drogen gesetzt worden. Die Auswahl der jungen Frauen führte die selbst ernannte „Casting Direktorin“ Alena Makeeva durch, die die Mädchen zur vermeintlichen Pre- oder Aftershowparty einlud.
Makeeva entlassen, Kanzlei beauftragt, Awareness-Konzept
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat sich die Band inzwischen von Makeeva getrennt. Die russische Staatsbürgerin arbeitete seit etwa vier Jahren für die Band. Makeeva soll der Zugang zu den Konzerten zukünftig verwehrt bleiben.
Vorbereitungen für die vier Münchener KonzerteBild: Sven Hoppe/dpa
Außerdem hat das Management der Band eine Anwaltskanzlei beauftragt, die Vorwürfe zu untersuchen. Und sie hat ein Awareness-Konzept für die vier Münchner Konzerte angekündigt, teilte ein Sprecher der Olympiapark München GmbH mit. Danach sollen sechs Mitarbeiter in Verbindung mit der Security nach Auffälligkeiten im Stadion Ausschau halten. Zudem soll es einen Safe-Space-Bereich geben, in den sich Betroffene zurückziehen können.
Nachdenklichkeit und „Schockstarre“
Aus dem Umfeld der Band wird von gedrückter Stimmung, Nachdenklichkeit und auch „Schockstarre“ berichtet. Unklar scheint bei Beteiligten, wie die Band die Auftritte bei dem öffentlichen Druck schaffen soll. Für die anstehenden Konzerte gibt es…