STERN-Umfrage
Die Mehrheit der Ostdeutschen fordert Kontrollhäuschen an der Grenze zu Polen
Noch fließt der Verkehr ungehindert über die Brücke von Frankfurt/Oder nach Slubice. Doch jetzt wird wegen steigender Flüchtlingszahlen über die Wiedereinführung von stationären Kontrollen an der Grenze zwischen Deutschland und Polen diskutiert.
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von Lorenz Wolf-Doettinchem
05.06.2023, 06:27
1 Min.
Die Frage spaltet das Land: Sollen wegen zunehmender Flüchtlingszahlen an der Grenze zu Polen wieder stationäre Kontrollen eingeführt werden? Zumindest die jüngere Generation hat da eine klare Meinung.
Die Deutschen sind in der Frage der Wiedereinführung stationärer Kontrollen an der Grenze zu Polen gespalten. Wie eine Forsa-Umfrage für den stern ergab, sind 44 Prozent für feste Kontrollen und 52 Prozent dagegen. Vier Prozent haben keine klare Meinung. Mit 52 Prozent ist der Anteil der Befürworter in Ostdeutschland besonders hoch. Wegen der steigenden Zahl der Flüchtlinge, die über Belarus und Polen nach Deutschland gelangen, fordern die CDU-Innenminister aus Brandenburg und Sachsen die Wiedereinführung stationärer Grenzkontrollen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lehnt feste Kontrollstellen wegen der Folgen für Unternehmen und Pendler ab, hat aber angekündigt, die Überwachung entlang der Grenze zu verstärken.
Die Umfrageergebnisse zeigen, wie unterschiedlich die Anhänger der Parteien über die Frage denken. Während bei den Grünen-Wählern gerade mal zwölf Prozent für feste Grenzkontrollen sind und 85 Prozent dagegen, ist die Haltung der AfD-Anhänger genau umgekehrt: 87 Prozent befürworten die Wiedereinführung stationärer Grenzkontrollen, lediglich sechs Prozent lehnen sie ab. Dazwischen liegen die anderen Parteien: Bei SPD (65 Prozent) und FDP (55 Prozent) überwiegen die…