Analyse
Krieg in der Ukraine
Kiews Attacken – diesen Sinn haben die ukrainischen Vorstöße in der Grenzregion
Mitglieder eines russischen Freiwilligen Korps, die auf Seiten der Ukraine kämpfen.
© Sergey Bobok / AFP
Kiew greift russische Grenzstädte mit Kommandotruppen an. Die Angriffe werden zwar schnell zurückgeschlagen, aber neben dem psychologischen Effekt haben sie auch ein militärisches Ziel.
Die Ukraine trägt den Krieg nach Russland – mit Drohnenangriffen und kleinen Vorstößen zu Land. Diese Maßnahmen haben ein psychologisches Ziel, aber auch eine militärische Bedeutung. Russland hat die Ukraine überfallen, tut aber so, als sei als sei es eine Art von Kriegsverbrechen, wenn die Kampfhandlungen auf russisches Gebiet ausgedehnt werden. Doch Putins „rote Linie“ beeindrucken keinen mehr. Trotz Warnungen aus dem Kreml unterstützt der Westen Kiew mit immer neuen und leistungsfähigeren Waffen. Und die Ukraine trägt den Krieg über die Grenze. Putins Drohungen schrecken niemand mehr ab. Denn Russland hat abgesehen von der nuklearen Option keine weitere Eskalationsmöglichkeit. Das Putin-Regime mobilisiert schon jetzt aller Kräfte, um zumindest eine Niederlage abzuwenden. Moskau kann zumindest konventionell nicht „nachlegen“.
Krieg in der Ukraine
Hunderte russische Putin-Gegner schließen sich Legion „Freiheit Russlands“ an
29.12.2022
Kiew kann es wagen
Schon dieser Hintergrund macht deutlich, dass die bloße Tatsache, dass die Ukraine es „wagt“, derartige Angriffe durchzuführen, ein weiteres Zeichen für den aus Moskaus Sicht ungünstigen Verlauf des Krieges ist. Oder wenn man will, ein ukrainischer Sieg.
Dazu haben die Attacken eine psychologische Wirkung. Die Ukraine benötigt dringend Erfolge. Der russische Rückzug aus Cherson liegt über…