In Spanien finden an diesem Sonntag Regional- und Kommunalwahlen statt. Im ganzen Land sind fast 37 Millionen Menschen an die Wahlurnen gerufen. In zwölf der insgesamt 17 Comunidades Autónomas, die etwa den deutschen Bundesländern entsprechen, werden die Regionalparlamente neu bestimmt. Zudem werden die Stadträte und Bürgermeister aller 8131 Kommunen sowie der beiden autonomen Städte Ceuta und Melilla in Nordafrika neu gewählt.

Parlamentswahlen noch in diesem Jahr

Die Abstimmung gilt auch als  Test für die linke Zentralregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez . Spätestens am 10. Dezember steht in der viertgrößten Volkswirtschaft der Europäischen Union die nächste Parlamentswahl an. In zehn der zwölf Regionen, in denen abgestimmt wird, regiert die sozialdemokratische PSOE von Sánchez.

Debatten um die Wirtschafts- und Sozialpolitik standen im Zentrum des hitzigen Wahlkampfes. Es gab auch Kritik an der Kandidatur früherer Angehöriger der inzwischen aufgelösten baskischen Terrororganisation ETA sowie mehrere Skandale um Wahlbetrug durch Stimmenkauf.

Der neue Chef des konservativen Partido Popular (PP), Alberto Núñez Feijóo, bei der Abschlusskundgebung in Madrid

Neuer PP-Chef erstmals auf Wahl-Prüfstand 

Mit Spannung wird das Abschneiden der größten Oppositionspartei erwartet, der konservativen Volkspartei Partido Popular (PP). Die damals kriselnde PP hatte erst vor einem guten Jahr Alberto Núñez Feijóo zum neuen Parteichef gewählt.

Aber auch die Ergebnisse von mehreren linken, rechten und regionalen Parteien gelten als bedeutsam. Denn sie dürften bei der Regierungsbildung nach der Parlamentswahl eine Rolle spielen. Allen Umfragen zufolge wird dabei wohl weder die PSOE von Sánchez noch die PP eine absolute Mehrheit erzielen. Sie müssten sich dann Regierungspartner suchen. 

sti/wa (afp, dpa)