Mit 48 Millionen Downloads gehört die Corona-Warn-App zu den populärsten Smartphone-Anwendungen in Deutschland. Welchen Beitrag hat das Programm tatsächlich zur Eindämmung der Pandemie geleistet?

In den ersten Monaten der Corona-Pandemie vor über drei Jahren gab es noch keine Impfstoffe. Experten rieten besorgten Bürgern vor allem, sich mit Masken zu schützen.

Große Hoffnungen setzten die Bundesregierung und das Robert Koch-Institut (RKI) aber auch auf die Corona-Warn-App, die am 16. Juni 2020 in den Stores von Apple und Google veröffentlicht wurde. Knapp drei Jahre später wird die offizielle Corona-Warn-App des Bundes in den „Schlafmodus“ versetzt und damit faktisch nutzlos. Zeit für eine Bilanz:

Wie hat die Corona-Warn-App funktioniert?

Die App hat mit Hilfe von Bluetooth-Signalen ermittelt, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Wurden Nutzerinnen oder Nutzer positiv auf Corona getestet, konnten sie das Testergebnis in der App teilen, damit andere User, die sich in ihrer Nähe aufgehalten hatten, mit der berühmten „roten Kachel“ gewarnt werden. Ziel war es, die Infektionsketten möglichst schnell zu unterbinden, indem die Gewarnten rasch reagieren. Sie sollten sich dann selbst testen lassen und sich bei Bedarf dann auch isolieren.

Warum wurde nicht auf das Ortungssystem GPS gesetzt?

Zu Beginn der Debatte wurde tatsächlich überlegt, ob nicht klassische Ortungsinformationen wie GPS ausgewertet werden sollen. Damit wäre aber keine punktgenaue Erfassung einer riskanten Begegnung möglich gewesen. Außerdem warnten Datenschützer davor, dass damit sensible Standortprofile entstanden wären. „Die Corona-Warn-App hat gezeigt, wie eine Kontakt-Verfolgung anonym, sicher und ohne Massenüberwachung erfolgreich umgesetzt…