Diplomatie
Belgien und Iran vollziehen umstrittenen Gefangenenaustausch

Brüssel im Januar diesen Jahres: Menschen protestieren gegen die Inhaftierung des belgischen Entwicklungshelfers Olivier Vandecasteele im Iran. Foto

© Hatim Kaghat/BELGA/dpa

Terrorist gegen Entwicklungshelfer – Belgien und der Iran vollzogen einen seit Monaten geplanten Gefangenenaustausch. Einige forderten bis zuletzt, den Deal zu verhindern.

Belgien hat einen umstrittenen Gefangenenaustausch mit dem Iran vollzogen. Nach mehr als einem Jahr Haft im Iran ist der belgische Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele auf dem Weg in seine Heimat, wie das belgische Außenministerium per Twitter mitteilte.

Im Gegenzug wurde der wegen Terrorvorwürfen verurteilte iranische Diplomat Assadollah Assadi freigelassen, wie Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian verkündete. Der Oman hatte bei dem Gefangenenaustausch vermittelt. Am Sonntag wird dessen Sultan Haitham bin Tarik in Teheran erwartet.

Der 2018 in Deutschland festgenommene Assadi wurde 2021 von einem Gericht in Antwerpen zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er einen Sprengstoffanschlag auf eine Großkundgebung von iranischen Exil-Oppositionellen in Frankreich geplant haben soll. Bis zuletzt beteuerte der Iran, dass Assadi unschuldig sei.

Vorwurf der Spionage und Kooperation mit den USA

Der Entwicklungshelfer Vandecasteele wurde nach Angaben der iranischen Justiz zu insgesamt 40 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt. Ihm wurden insbesondere Spionage und Kooperation mit dem Erzfeind USA sowie Geldschmuggel vorgeworfen.

Besonders brisant ist der Fall, weil der 51 Jahre alte Assadi den Ermittlungen zufolge Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes ist, zu dessen Aufgaben die…