Experiment
ChatGPT besteht im zweiten Anlauf bayerisches Abitur: Darum ist die KI jetzt „schlauer“

Die Künstliche Intelligenz ChatGPT probiert sich an den bayerischen Abituraufgaben 2023 (Symbolbild)

© Michael Gstettenbauer / Imago Images

ChatGPT mausert sich vom Problemschüler zum Streber: Innerhalb von wenigen Monaten hat sich der Chatbot gravierend bei der Lösung von Abituraufgaben verbessert. Aber woran liegt das?

Deutsch, Geschichte, Mathe, Ethik und Informatik – in diesen fünf Fächern musste sich die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT beweisen und Abiturprüfungsaufgaben lösen. Noch im Februar war der Chatbot an den Prüfungsaufgaben des letzten Jahres, welche ihm Computerlinguisten des Bayerischen Rundfunks (BR) vorgelegt hatten, gescheitert. Das Programm erzielte ungenügende Punktzahlen und war in fast allen Fächern durchgefallen.

Bei einem erneuten Versuch wurden die KI vor kurzem mit den diesjährigen Prüfungsfragen konfrontiert. Den Start machten die Aufgaben des Geschichtsabiturs 2023. Hier wurden unter anderem der Wandel der Gesellschaft vom 15. bis zum 19. Jahrhundert mit der Bedeutung der Eisenbahn und der Stellung der jüdischen Bevölkerung abgefragt. Judith Bruniecki, Geschichtslehrerin am Gymnasium in München-Moosach, bewertete die hierzu von ChatGPT vorgebrachten Lösungen mit einer Note Zwei. „Schwierigkeiten hat die KI vor allem dann, wenn es darum geht, etwas zu beurteilen, abzuwägen und vielleicht sogar noch um die Ecke zu denken“, sagt Bruniecki dem BR. Für die Lösung der Geschichtsabiaufgaben 2022 erhielt das Programm noch eine Drei plus.

ChatGPT arbeitet gründlicher und „auf einem durchgehend sehr hohen Niveau“

Auch in Ethik verbesserte sich die KI – von einer Vier minus zu einer Zwei minus. „Im Vergleich zum letzten Mal, als die KI nur ganz…