Nagetiere
Das Iiih-Gefühl: Ratten und ihre Folgen

Solche Köder-Fallen helfen bei der Rattenbekämpfung. Foto

© Soeren Stache/dpa

Allein in Berlin rücken Schädlingsbekämpfer wegen der Tiere tausende Male pro Jahr aus. Das ist wichtig, denn Ratten übertragen viele potenziell gefährliche Krankheiten – auch Corona. Grund zur Sorge?

Beinahe gerät Mario Heising am Rande der Berliner Karl-Marx-Allee ins Straucheln. Zahlreiche Löcher in der Erde sind im hohen Gras kaum zu sehen. Bis man versehentlich hineintritt. In das Werk von Ratten.

Für Heising ist der Befall hier eindeutig: Spuren im Erdreich, Nagespuren an ausgelegten Ködern, dazu recht frischer Rattenkot. Die angepeilten „100 Prozent Tilgung“ hat der Schädlingsbekämpfungs-Meister vor Ort noch nicht erreicht. „Hier komme ich bestimmt noch drei, vier Mal hin“, sagt er.

Eine Plage

Wenn man ein Gespür dafür bekommen will, wie groß Berlins Rattenproblem ist, sucht man oft nach Zahlen. Seriös schätzen, wie viele der Tiere es hier gibt, kann aber niemand. Etwas Orientierung bieten Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso):

Dorthin meldeten die Bezirke 2022 rund 8140 abgeschlossene Rattenbekämpfungen, in diesem Jahr bisher rund 1600. Bei weitem nicht jeder Fall allerdings wird gemeldet. Heising schätzt, dass es eher 45.000 Einsätze pro Jahr in der Stadt sind.

In der US-Metropole New York gehen Fachleute von Millionen Ratten aus. Dort wurde kürzlich gar eine erste stadtweite Direktorin für Nagetierbekämpfung vorgestellt, die „Rattenzarin“ genannt. Für Berlin ist so ein Schritt wohl nicht notwendig.

Heising, 1. Vorsitzender des Landesverbands Berlin/Brandenburg des Deutschen…