Die Wagner-Söldner haben den Trümmerhaufen, der einst die Stadt Bachmut war, nach eigenen Angaben erobert. Welchen Preis sie dafür zahlen mussten und was nach dem Fall der Stadt passieren wird.
Bachmut ist scheinbar gefallen, nach einem langen, zähen Ringen ist es den Wagner-Söldnern anscheinend gelungen, die letzten ukrainischen Verteidiger aus der Stadt zu werfen. Das hatte Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Truppe, am Samstag verkündet – russische Medien griffen die Nachricht umgehend auf. Die ukrainische Führung allerdings bestreitet den militärischen Erfolg Moskaus. Präsident Wolodymyr Selenskyj, der zunächst mit missverständlichen Äußerungen die Spekulationen um die Eroberung der Stadt noch befeuert hatte, wies am Sonntag die vollständige Einnahme Bachmuts durch russische Truppen zurück.
Die Bewertung der Schlacht wird wesentlich vom Standpunkt des Betrachters bestimmt. Aus ukrainischer Sicht werden der Heroismus der Verteidiger, die lange Dauer des Abwehrkampfes und die horrenden russischen Verluste ins Feld geführt. Garniert mit Bemerkungen, wie unwichtig die Stadt doch sei und – bei ganz Überzeugten – dass der Rückzug nur ein taktisches Manöver sei, da die nun von Russen besetzte Stadt alsbald von den Flankenangriffen eingekesselt wird. Die Russen sitzen quasi in der Falle.
Ukraine-Krieg
Bachmut vor dem Fall. Bilder einer Schlacht, die nicht enden darf
In der Propaganda siegt jeder
Die Russen hingegen werden betonen, dass sie die Stadt eingenommen und letztlich gesiegt haben. Auch sie werden schwere Verluste der Ukraine für sich in Anspruch nehmen. Und sich genüsslich über alte Meldungen auslassen, dass ihre Kämpfer dumme Zombies oder unausgebildete Kriminelle seien, die nur mit Schaufeln bewaffnet verheizt worden sind.
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