Beim G7-Gipfel sitzen einige der mächtigsten Männer und Frauen der Welt zusammen. Die Scheinwerfer sind aber auf jemanden gerichtet, der gar nicht so richtig dazugehört. Der ukrainische Präsident Selenskyj wird mit einem Geschenk empfangen, auf das er lange gewartet hat.

Sie begrüßen sich fast schon wie alte Freunde. „Gut, dich zu sehen. Wir treffen uns ja recht häufig“, sagt Olaf Scholz auf Englisch, als Wolodymyr Selenskyj den Raum betritt, den das japanische G7-Gipfelprotokoll dem Bundeskanzler im 22. Stock des Grand Prince Hotels für bilaterale Gespräche zur Verfügung gestellt hat. „Es ist immer eine Freude“, antwortet Selenskyj. Die beiden haben sich erst vor einer Woche getroffen, im Berliner Kanzleramt. Seitdem sind sie der Olaf und der Wolodymyr füreinander

Der ukrainische Präsident hat vor Scholz in den Nachbarzimmern schon mit ein paar anderen Staats- und Regierungschefs gesprochen. Rishi Sunak aus Großbritannien zum Beispiel, Narendra Modi aus Indien, Giorgia Meloni aus Italien oder Emmanuel Macron aus Frankreich. Alles so im 15- bis 20-Minuten-Takt. Jetzt ist der Bundeskanzler dran. „It’s a good pleasure“ – „es ist eine gute Freude“, sagt er noch schnell vor laufenden Kameras zu Selenskyj. Dann geht’s vertraulich weiter.

Viele sehr mächtige Männer und Frauen und ein Star

Im japanischen Hiroshima haben sich eine ganze Reihe der mächtigsten Männer und Frauen der Welt versammelt, die – G7 und Gäste zusammengenommen – für mehr als drei Milliarden Menschen und einen großen Teil der weltweiten Wirtschaftskraft stehen. Der Star ist aber einer, der eigentlich gar nicht so richtig dazugehört. Der Mann, der sich mit seinen Streitkräften seit 15 Monaten gegen die russischen Angreifer zur Wehr setzt.

Am Samstagnachmittag gegen 15.30 Uhr landet Selenskyj mit einer…