Radsport
Wie van der Poel: Denz lebt beim Giro seinen „Traum“

Nico Denz gewann die 14. Giro-Etappe vor dem Kanadier Derek Gee. Foto

© Massimo Paolone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Nico Denz sorgt beim Giro d’Italia für Furore. Der Edelhelfer hat bereits zwei Etappen gewonnen. Rolf Aldag fühlt sich nach dem Coup am Samstag an Star Mathieu van der Poel erinnert.

Nico Denz versammelte zu später Stunde die Teamcrew auf dem Hotel-Parkplatz zu einer kleinen Sieger-Party mit einem Gläschen Sekt. So richtig begreifen konnte das Energiebündel vom Hochrhein seine tollen Tage in Italien selbst noch nicht.

„Das fühlt sich irgendwie unwirklich an. Ich verstehe im Moment gar nicht, was passiert. Das muss ein Traum sein“, sagte Denz, nachdem er seinen zweiten Etappensieg beim 106. Giro d’Italia innerhalb von nur drei Tagen gewann.

Nico wer? Sein Name ist allenfalls den Radsport-Kennern ein Begriff. Bis zum Giro-Start hatte der 29-Jährige in zehn Profijahren gerade einmal drei Siege zu Buche stehen. Beim Bora-hansgrohe-Rennstall kommt ihm die Rolle des klassischen Edelhelfers für die Kapitäne um den deutschen Hoffnungsträger Lennard Kämna zu. Flaschen holen, Löcher zufahren, die Stars aus dem Wind halten. Und plötzlich steht Denz selbst auf dem großen Podium bei der zweitgrößten Rundfahrt der Welt.

Sein zweiter Etappensieg war dabei geradezu ein Meisterstück. Im Alleingang hatte Denz einen 14-Sekunden-Rückstand zu einem Spitzentrio aufgeholt und dann auch noch den Sprint gewonnen. „Loch zufahren, Sprint anfahren, Sprint verlängern, Sprint ausführen und dann gewinnen. Das erinnert mich ein bisschen an Mathieu van der Poel beim Amstel Gold Race (Anm.: im Jahr 2019). Wo du sagst, das geht eigentlich nicht“, schwärmte sein Sportlicher Leiter Rolf Aldag bei Eurosport und Sportdirektor Jens…