Parlament
Erbitterter Richtungskampf bei griechischen Wahlen

In Griechenland wird gewählt. Foto

© Thanassis Stavrakis/AP

Eine konservative Regierung, die das Land konsequent auf Wirtschaft trimmt? Oder ein großzügiger Sozialstaat, bei dem nicht klar ist, wie er finanziert werden soll? Heute haben die Griechen die Wahl.

Bei der heutigen Parlamentswahl in Griechenland entscheiden die Griechen, welchen Kurs ihr Land einschlagen soll. Die Lager könnten unterschiedlicher nicht sein.

Auf der einen Seite steht der noch amtierende Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis mit seiner konservativen Partei Nea Dimokratia (ND). Er wirbt für Stabilität, Steuerentlastungen und Investitionen. Auf der anderen Seite fordert die Links-Partei Syriza unter ihrem Chef Alexis Tsipras einen massiven Ausbau des Sozialstaats.

„Was wir vor vier Jahren versprochen haben, haben wir in die Tat umgesetzt“, betonte Mitsotakis im Wahlkampf und verwies auf die Erfolge seiner Regierung. So wurden die Behörden konsequent entschlackt und digitalisiert. Den Konservativen gelang es, Steuern und Abgaben zu senken und trotzdem den gewaltigen Schuldenberg zu mindern, den das Land angehäuft hatte und der im vergangenen Jahrzehnt zu der schweren Finanz- und Eurokrise geführt hatte. In internationalen Rankings stieg Griechenlands Kreditwürdigkeit und die Arbeitslosigkeit sank von knapp 19 auf rund 11 Prozent. Gleichzeitig wurden der Mindestlohn und die Renten erstmals seit Jahren erhöht.

Linkspartei verspricht Richtungswechsel

Die Linkspartei Syriza prangert den „herzlosen Liberalismus“ der Regierung an und verspricht einen kompletten Richtungswechsel. Sie will einen neuen Sozialstaat und stößt damit auf Zustimmung. Nach den Jahren der Finanzkrise und der Corona-Pandemie gehört…