Nach G7-Gipfel
Scholz fordert von Nordkorea Ende der Atom- und Raketentests

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Frau Britta Ernst stehen beim Besuch der entmilitarisierten Zone an der Grenze zu Nordkorea. Foto

© Michael Kappeler/dpa

Es ist eine Reise zurück in den Kalten Krieg: Als erster Kanzler seit 30 Jahren macht sich Olaf Scholz ein Bild von der innerkoreanischen Grenze.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Nordkorea zur Einstellung seiner Atom- und Raketentests aufgefordert. „Diese ballistischen Tests müssen aufhören. Der Versuch, sich selber nuklear zu stärken, muss aufhören. Das ist eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit in der Region“, sagte Scholz beim ersten Besuch eines Kanzlers an der innerkoreanischen Grenze seit 30 Jahren.

Die Raketenstarts des kommunistisch regierten Nordens sorgen international immer wieder für Sorgen und Kritik. Nach UN-Beschlüssen sind sie eigentlich verboten.

Kohl hoffte auf Wiedervereinigung binnen zehn Jahren

Vor Scholz war zuletzt Helmut Kohl 1993 als Kanzler an der innerkoreanischen Grenze. Der damalige CDU-Vorsitzende äußerte nach dem Fall der Mauer die Hoffnung, dass es innerhalb eines Jahrzehnts auch zu einer Wiedervereinigung des demokratischen Südens und des kommunistischen Norden kommen könnte. Daraus wurde nichts.

30 Jahre später sprach Scholz von einer „unverändert gefährlichen Situation“. Die Teilung sei „weiterhin eine bittere Realität, Tag für Tag“. Den Besuch an der Grenze nannte er mit Blick auf die deutsche Teilung zwischen 1949 und 1990 bewegend. „Deutschland ist mittlerweile wieder vereint. Das ist ein großes Glück, das wir haben.“

Völkerrechtlich befinden sich beide koreanische Staaten seit Ende ihres Bruderkriegs…