„Zur Grotte“
Archäologen öffnen Bunker in Dortmund – und finden eine verfallene Kneipe
In der unterirdischen Kneipe in Dortmund lagen noch Möbel, Flaschen und Speisekarten
© Roland Gorecki / Stadt Dortmund
Unter Dortmund verbirgt sich ein riesiges Bunkernetz. Archäologen haben dort eine alte Kneipe entdeckt, die jahrzehntelang niemand betreten hat.
Die Dortmunder Unterwelt verbirgt einige Geheimnisse: Unter der Stadt im Ruhrgebiet liegt eine Luftschutzanlage, die als die weltweit größte ihrer Art gilt. Zumindest ist sie die größte zivile Luftschutzstollenanlage Deutschlands. Seit 2021 wird der Stollen erforscht – und gibt dabei einige seiner Geheimnisse frei.
Im Kreuzviertel in der Dortmunder Innenstadt haben Stadtarchäologe Ingmar Luther und sein Team einen besonders interessanten Fund gemacht. Sie stießen auf eine unterirdische, stark verfallene Kneipe. Seit Jahrzehnten hatte niemand mehr die Räume betreten, der Eingang war mit einer Betonplatte versperrt. Die Wirtschaft war so beinahe in Vergessenheit geraten. Nur ein paar Ur-Dortmunder aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hatten noch von dem Lokal erzählt, das damals „Zur Grotte“ hieß.
Dortmund: Unterirdische Kneipe für immer verschlossen
„Wir hatten bislang nur die Erzählungen von Zeitzeug:innen vorliegen und ein paar sehr alte Pläne. Deshalb waren wir enorm gespannt, was uns da unten erwarten würde“, erzählte Luther. Unter der Erde stießen er und seine Mitarbeiter:innen auf alte Flaschen, kaputte Möbel und Küchengeräte. Auch ausgeblichene Speisekarten wurden gefunden. Offenbar konnten die Gäste nach dem Krieg in der Kneipe nicht nur Bier, sondern auch Eis bestellen. An den Wänden sind noch Inschriften zu sehen.
„Golden Days Before They End“
Ein Hoch auf die Eckkneipe!
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