Die Wagnersöldner haben den Trümmerhaufen, der einst die Stadt Bachmut war, erobert. Welchen Preis sie dafür zahlen mussten und was nach dem Fall der Stadt passieren wird.
Bachmut ist gefallen, nach einem langen, zähen Ringen ist es den Wagnersöldnern gelungen, die letzten ukrainischen Verteidiger aus der Stadt zu werfen. Die Bewertung der Schlacht wird wesentlich vom Standpunkt des Betrachters bestimmt. Aus ukrainischer Sicht werden der Heroismus der Verteidiger, die lange Dauer des Abwehrkampfes und die horrenden russischen Verluste ins Feld geführt. Garniert mit Bemerkungen, wie unwichtig die Stadt doch sei und – bei ganz Überzeugten – dass der Rückzug nur ein taktisches Manöver sei, da die nun von Russen besetzte Stadt alsbald von den Flankenangriffen eingekesselt wird. Die Russen sitzen quasi in der Falle.
Ukraine-Krieg
Bachmut darf nicht fallen. Bilder einer Schlacht, die niemals enden will
In der Propaganda siegt jeder
Die Russen hingegen werden betonen, dass sie die Stadt eingenommen und letztlich gesiegt haben. Auch sie werden schwere Verluste der Ukraine für sich in Anspruch nehmen. Und sich genüsslich über alte Meldungen auslassen, dass ihre Kämpfer dumme Zombies oder unausgebildete Kriminelle seien, die nur mit Schaufeln bewaffnet verheizt worden sind.
Wie sieht es nun wirklich aus? Bachmut als Stadt hat keinerlei strategische Bedeutung. Jetzt ist sie ein Trümmerfeld, in dem nichts mehr funktioniert und auch vor den Kämpfen war Bachmut nur die 80größte Stadt der Ukraine und beherbergte keine wichtigen Industrien. Doch Bachmut wurde zu einer Festung ausgebaut und darin liegt die Bedeutung der Stadt: „Fort Bachmut“. Über Jahre hinweg wurde die Stadt befestigt. Für die Verteidigung bot sie hervorragende Grundbedingungen wegen ihrer Lage und ihrer Größe. Die…