Welthandel
G7-Staaten erhöhen Druck auf China

Die Regierungschefs der G7 Staaten treffen sich im japanischen Hiroshima zu ihren jährlichen Beratungen. Foto

© -/Ministry of Foreign Affairs of Japan/dpa

Mehr Rivale, weniger Partner oder Wettbewerber: Im Umgang mit der aufstrebenden Großmacht China verfolgen die G7-Staaten einen neuen Kurs. Auf die frühere Naivität soll ein neuer Realismus folgen.

Die Gruppe der großen demokratischen Industrieländer (G7) hat sich auf eine härtere Gangart gegenüber China geeinigt. Risiken im China-Geschäft und für die Lieferketten müssten verringert werden. Auch sollen Investitionen in der Volksrepublik vorher zum Schutz wichtiger Technologien besser überprüft werden. Diese Kernpunkte einer neuen Strategie für den Umgang mit China zeichneten sich am Samstag auf dem G7-Gipfel in Hiroshima in Japan ab.

In einer gemeinsamen Erklärung wollten sich die G7-Staaten auch gegen „wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen“ wenden, was auf China abzielt. Die G7-Staaten sehen mit Sorge, das China bei politischen Streitigkeiten häufig sein wirtschaftliches Gewicht einsetzt und Druck auf andere Staaten ausübt.

Ein EU-Diplomat sah einen neuen Realismus unter den G7-Staaten: „Es gibt keine Naivität.“ Bei der Unterstützung der Entwicklung in China in den vergangenen zwei Jahrzehnten hätte es mehr Vorsicht bei kritischen Lieferketten geben müssen. So gibt es Einigkeit unter den G7-Staaten, Abhängigkeiten abzubauen.

Keine Abkopplung

„Wir wollen das Risiko verringern, uns nicht abkoppeln“, sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. Obwohl im Vorfeld des Gipfels durchaus Differenzen über die richtige Gangart – unter den Europäern und auch mit den USA – erkennbar waren, sah Sullivan…