Konflikte
Westafrika-Krise: Deutschland fährt neue Sahel-Strategie
Soldaten der Bundeswehr im Feldlager Camp Castor in Mali im April dieses Jahres. Foto
© Michael Kappeler/dpa
Die Bundeswehr zieht 2024 aus Mali ab. Russland und China versuchen, ihren Einfluss auszubauen. Die Bundesregierung passt nun ihr Konzept für Westafrika an die neue Lage an.
Deutschland will angesichts sich zuspitzender Krisen im westafrikanischen Mali und in Burkina Faso die Zusammenarbeit mit vergleichsweise stabilen und verlässlichen Staaten in der Sahel-Region vertiefen. „Insbesondere in Niger wird die Bundesregierung ihr Engagement daher ausbauen“, heißt es in einem Strategiepapier der Bundesregierung, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag vorlag.
Mauretanien sei als stabilstes Land in der Region und einziger Nato-Partner im Sahel ein weiterer vielversprechender Partner für eine engere Zusammenarbeit. So soll verhindert werden, dass die Krise ganz Westafrika destabilisiert.
Deutschland werde sich im Rahmen der Europäischen Union und gemeinsam mit weiteren Partnern wie den USA und Großbritannien dort verstärkt engagieren, „wo die Unterstützung Aussicht auf positive Veränderung verspricht“, heißt es in dem zehnseitigen Konzept. Wo eine Förderung zentralstaatlicher Strukturen wegen Menschenrechtsverletzungen oder autoritären Regierungen keine positiven Effekte verspreche, werde man verstärkt auf die Zusammenarbeit mit regionalen oder kommunalen Strukturen sowie mit zivilgesellschaftlichen und nichtstaatlichen Akteuren setzen. Dies gelte derzeit vor allem im Tschad und in Mali.
2,7 Millionen Menschen im Sahel auf der Flucht
Die Maßnahmen zielten zudem darauf ab, einen Staatszerfall in Burkina Faso und die Ausbreitung der Krisen in die…