Ermittlungen zu Kapitol-Sturm
Richterliche Anordnung: Pence muss über Gespräche mit Trump aussagen

Donald Trump und sein damaliger Vize Mike Pence im Februar 2020

© Michael Brochstein / Zuma Wire / DPA

Monatelang sperrte sich Mike Pence gegen eine Aussage zu seinem einstigen Chef Donald Trump. Nun fand ein Richter in Washington eine Kompromisslösung – die der ehemalige US-Vizepräsident jetzt prüfen will.

In den Ermittlungen zu Donald Trumps Versuchen, das Ergebnis der verlorenen Präsidentenwahl zu kippen, ist eine mögliche Aussage seines ehemaligen Vize Mike Pence einen Schritt näher gerückt. Ein Richter befand, dass Pence zu Interaktionen mit Trump mit Blick auf potenzielle Gesetzesverstöße des damaligen Präsidenten befragt werden könne, wie US-Medien am Dienstag (Ortszeit) berichteten. Speziell geht es um die Tage vor der Erstürmung des Kapitols in Washington durch Trumps Anhänger am 6. Januar 2021.

Pence ließ im TV-Sender Newsmax offen, ob er gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen werde. „Die Anforderungen zu meiner Aussage“ würden jetzt geprüft, sagte er. Die Entscheidung des Richters ist ein Erfolg für Sonderermittler Jack Smith, der Untersuchungen gegen Trump beaufsichtigt.

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