Forschung
Weniger Patentanmeldungen aus Deutschland
In Deutschland wurden 2022 fast 25.000 Patente angemeldet. Foto
© Sven Hoppe/dpa
Noch liegt Deutschland bei den Anmeldungen europäischer Patente auf dem zweiten Platz hinter den USA. Doch hält die Entwicklung an, könnte es diesen Platz in wenigen Jahren verlieren.
Während das Europäische Patentamt eine Rekordzahl an Patentanmeldungen verzeichnet, sinkt das Aufkommen aus Deutschland. Insgesamt zählte das Amt mit Sitz in München im vergangenen Jahr 193.460 Anmeldungen und damit 2,5 Prozent mehr als im Jahr davor, wie das EPA mitteilte. Die Anmeldungen aus Deutschland sanken um 4,7 Prozent auf 24.684 – das ist der niedrigste Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. Noch liegt Deutschland damit auf dem zweiten Platz hinter den USA (48.088), doch wenn die Entwicklung anhält, könnte sich das in einigen Jahren ändern.
„Der Anteil deutscher Patentanmeldungen beim EPA ist in den vergangenen zehn Jahren von 17,9 auf 12,8 Prozent gefallen“, sagte EPA-Volkswirt Ilja Rudyk. Als Ursache dafür sieht er eine Verschiebung zwischen den Branchen. „Besonders großes Wachstum gibt es in digitalen Bereichen. Diese spielen bei Patentanmeldungen aus Deutschland keine so große Rolle“, erklärte er. „In den hierzulande starken Feldern wie Maschinenbau und Fahrzeugtechnik stagnieren die Patentanmeldungen dagegen.“
Größter Patentanmelder kommt aus China
In der Folge könnte Deutschland seinen zweiten Platz in wenigen Jahren an China verlieren, das zurzeit auf Rang 4 hinter Japan liegt. „2013 gab es aus China 4075 Patentanmeldungen, letztes Jahr waren es 19.041“, sagte Rudyk. „Rein rechnerisch, wenn sich der Trend fortsetzt, könnte China Deutschland in drei Jahren zumindest eingeholt haben.“
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