Meinung
Trainerwechsel
Der ruppige Nagelsmann-Rauswurf offenbart die Planlosigkeit von Bayern-Manager Salihamidzic
Der Druck steigt: Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn (l.) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic
© Angelika Warmuth / DPA
Die Führung des FC Bayern hat beim Rauswurf von Julian Nagelsmann kein gutes Bild abgegeben. Das dürfte vor allem auf Sportvorstand Hasan Salihamidzic zurückfallen.
Es ist eine billige Weisheit, dass Fußball ein Tagesgeschäft ist. Aber sie stimmt nun mal größtenteils. Auf dem Transfermarkt wie bei Trainerwechseln fallen Entscheidungen innerhalb weniger Stunden oder sogar Minuten. Der Entertainmentbetrieb Fußball, in dem Millionen umgesetzt werden, funktioniert oft genug so wie der eigentliche Fußball auf dem Rasen: Er ist unvorhersehbar, spontan und brutal (oder großartig schön, je nachdem).
So gesehen war die Entlassung von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ein handelsüblicher Vorgang, wie er im Fußball immer wieder vorkommt. Die Gründe für seine Entlassung sind nachvollziehbar. Die Leistungen des Teams waren in der Bundesliga extrem schwankend. Der Trainer Nagelsmann hätte mutmaßlich gute Chancen gehabt, als erster Bayern-Coach seit elf Jahren keinen Meistertitel zu holen. Zehn Punkte haben die Bayern seit Jahresbeginn auf Borussia Dortmund eingebüßt und die Tabellenführung an den Rivalen verloren. Das ist bemerkenswert schwach.
Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic geben kein gutes Bild ab
Dass die negative Entwicklung dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic große Sorgen bereitete, ist verständlich. Auch die beeindruckenden Auftritte der Mannschaft in der Champions League konnten diese Sorge nicht beiseite wischen. Wieso sollten sie Nagelsmann zutrauen, dass die…