Per Haftbefehl gesuchter Kremlherrscher
Blitzbesuche in der Ukraine, ein bizarres Interview und jetzt kommt Xi – Putin-Propaganda läuft auf Hochtouren
Wladimir Putin winkt in Mariupol Anwohnern zu. Das Staatsfernsehen hielt auch diesen Moment fest und stellte die Bilder zur Verfügung.
© Russian TV / AP / DPA
Vor dem Staatsbesuch von Xi Jinping in Moskau hat sich Russlands-Präsident Wladimir Putin mit Eindrücken einer Reise in die Ukraine aufgeladen. Das Wochenende stand im Zeichen der Propaganda.
Wladimir Putin auf allen Kanälen. Die Propaganda-Maschinerie des Kremlherrschers läuft dieser Tage auf Hochtouren. Der Anlass für Putins öffentlichkeitswirksame Auftritte ist eigentlich der neunte Jahrestag der völkerrechtswidrigen Einverleibung der ukrainischen Halbinsel Krim. Zugleich – so will es offenbar der Zufall – folgt die Putin-Show direkt auf den Erlass des Haftbefehls des Internationales Strafgerichtshof gegen den russischen Präsidenten.
Einen Tag nach der Verkündung startete Putin seine PR-Offensive mit einem Überraschungsbesuch auf der Krim, ließ sich dort unter anderem eine Kunstschule und ein Ferienlager zeigen. Staatlich kontrollierte Fernsehbilder zeigten ihn interessiert beim Betrachten von Kunstwerken oder im Gespräch mit Vertretern der von Moskaus eingesetzten Behörden. „Unser Präsident Wladimir Wladimirowitsch weiß, wie man überrascht“, lobte der örtlichen Gouverneurs Michail Raswoschajew die Visite aus der fernen Hauptstadt. Denn eigentlich habe sich Putin lediglich per Video zuschalten lassen wollen. „Aber Wladimir Wladimirowitsch ist persönlich gekommen. Am Steuer. Weil er an so einem historischen Tag wie heute immer bei Sewastopol und seiner Bevölkerung ist.“
Eingebettet war Putins Blitzbesuch in eine ganze Reihe von Feierlichkeiten auf der…