Konflikte
„Wir haben eine Einigung“: Serbien und Kosovo kommen voran
EU-Außenbeauftragter Josep Borrell spricht nach dem Treffen zwischen Spitzenvertretern Serbiens und des Kosovos mit Journalisten. Foto
© Boris Grdanoski/AP/dpa
Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist das Verhältnis Belgrads zu seiner einstigen Provinz Kosovo spannungsgeladen. Präsident Vucic und Ministerpräsident Kurti kamen nun einer Einigung näher denn je.
Ohrid (dpa) Nach zwölfstündigen Marathonverhandlungen im nordmazedonischen Ohrid haben die Spitzenvertreter Serbiens und des Kosovos beträchtliche Fortschritte erzielt. „Wir haben einen Deal“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am späten Samstagabend vor Journalisten.
„Wir haben eine Einigung darüber, wie es zu machen ist.“ Borrell und der Balkan-Sondergesandte der EU, Miroslav Lajcak, hatten bei den Gesprächen zwischen dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic und dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti vermittelt.
Bereits Ende Februar hatten die beiden Politiker in Brüssel einem von der EU vorgelegte Abkommen verbal zugestimmt, das die Beziehungen zwischen den beiden verfeindeten Balkanstaaten grundlegend regeln soll. Am Samstag einigten sie sich auf den Anhang des Abkommens, der dessen konkrete Umsetzung festlegt. Vucic weigerte sich jedoch am Ende wie schon in Brüssel, die Abmachungen zu unterschreiben.
Eigenstaatlichkeit Kosovos wird zur Kenntnis genommen
Das neue Abkommen sieht vor, dass Belgrad das Kosovo zwar nicht völkerrechtlich anerkennt, aber die Eigenstaatlichkeit seiner ehemaligen Provinz zur Kenntnis nimmt. Insbesondere soll es die Reisepässe, Kfz-Kennzeichen und Zollpapiere des Kosovos anerkennen. Das Kosovo soll die Rechte der serbischen Volksgruppe im…