Energiepolitik
Weil nennt Habeck-Pläne für Heizungen unrealistisch

Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr nur noch den Einbau von Heizungen erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Foto

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Die angestrebte Heizwende ist eine gigantische Aufgabe, vor der Hausbesitzer, Staat, Industrie und Handwerk stehen. Die geplanten schärferen Vorgaben sorgen weiter für Kritik – auch aus der SPD.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zum Verbot von Öl- und Gasheizungen kritisiert.

Die Zeitplanung sei nicht realistisch und stifte am Ende mehr Schaden als Nutzen, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Leute bestellen jetzt panisch neue Gas- und Ölheizungen. Und viele Probleme sind nicht geklärt: Gibt es genug Installateure? Was ist mit den Menschen, die sich keine Wärmepumpe leisten können?“

Er erwarte, dass sich Habeck dringend mit der Bau- und Wohnungswirtschaft, Heizungsmonteuren und der Energiewirtschaft zusammensetzt und prüft, bis wann welches Ziel zu schaffen sei, forderte Weil. „Wir brauchen beim Umbau des Wärmesystems längere und damit realistischere Übergangsfristen.“ Ein Einbauverbot ab 2024 sei unrealistisch. Weil sprach sich dafür aus, staatliche Hilfen für die Nachrüstung von Heizungen an die Höhe des Einkommens zu koppeln: „Wir sollten nicht den Kauf jeder Wärmepumpe mit einem Festbetrag fördern, sondern die staatliche Hilfe je nach Einkommenshöhe staffeln.“

Warnung vor Panikkäufen bei Heizungen

Der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne), warnte vor Panikkäufen. „Einfach möglichst lange an Öl und Gas festzuhalten, kann…