Diplomatie
Deutschland und Japan vertiefen ihre Beziehungen

Bundeskanzler Olaf Scholz wird von Fumio Kishida, dem japanischen Ministerpräsidenten, empfangen. Foto

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Insgesamt 26 Stunden im Flugzeug für ein paar Stunden Regierungskonsultationen in Tokio. Kanzler Scholz findet anschließend trotzdem: Die Fernreise mit mehreren Ministern und Ministerinnen hat sich gelohnt.

Deutschland und Japan wollen bei der Sicherung von Rohstoffen und in Verteidigungsfragen künftig enger zusammenarbeiten. Das beschlossen die Regierungen beider Länder bei ihren ersten Konsultationen in Tokio, mit denen sie ein neues Kapitel in den deutsch-japanischen Beziehungen aufschlugen. „Heute heben wir diese guten Beziehungen auf eine neue Stufe“, sagte Scholz. Man wolle der ohnehin schon engen Zusammenarbeit einen „neuen Schub“ verleihen. Ähnlich äußerte sich Ministerpräsident Fumio Kishida. An den Beratungen nahmen auf beiden Seiten mehrere Minister teil.

Im Mittelpunkt der Gespräche stand das Thema Wirtschaftssicherheit. Es geht dabei vor allem um den Ausbau internationaler Kooperationen, um Abhängigkeiten von einzelnen Wirtschaftsmächten etwa beim Import von Rohstoffen zu reduzieren. Deutschland will Lehren aus der früheren Gas-Abhängigkeit von Russland ziehen, die nach der russischen Invasion in der Ukraine nur durch einen Kraftakt wieder aufgelöst werden konnte. Japan, das ebenfalls in großem Stil Rohstoffe importiert, hat eigens ein Gesetz zur Wirtschaftssicherheit erlassen, das von der Bundesregierung als vorbildlich angesehen wird.

Künftig sollen Institute beider Seiten wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ihre Kooperation intensivieren. Auf beiden Seiten habe sich viel Wissen angesammelt, sagte Scholz. „Wenn man das zusammenführen kann, führt das zu einer erheblichen…