Banken
Fragen und Antworten zur Credit-Suisse-Krise

Mit jahrelangem Missmanagement und Risikogeschäften hat sich Credit Suisse selbst ins Abseits manövriert. Foto

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Die Schweizer Großbank Credit Suisse taumelt. Die Aufsichtsbehörden suchen hektisch nach einer Lösung bis hin zu einem Megadeal. Oberstes Ziel: Einen Flächenbrand in der Branche verhindern.

Der drohende Zusammenbruch der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse ist ein gewaltiges Beben in der Bankenszene. In den europäischen Hauptstädten und in den USA ringen Krisenstäbe um Notfall-Lösungen, um einen Flächenbrand abzuwenden.

Während bei der 2007 begonnenen Finanzkrise Banken plötzlich auf wertlosen Ramschhypotheken saßen und vielen das Geld knapp wurde, geht es heute vor allem um Psychologie: Vertrauen von Kunden und Anlegern.

Warum taumelt die Credit Suisse (CS)?

Die altehrwürdige Bank, Jahrgang 1856, hat sich mit jahrelangem Missmanagement und Risikogeschäften selbst ins Abseits manövriert. Da war die bulgarische Mafia, die 2004 bis 2007 laut Staatsanwaltschaft ungestört Geldwäsche über CS-Konten abwickelte. Da waren 2013 die windigen Geschäfte einer britischen CS-Tochter in Mosambik, wo bei Krediten an Staatsfirmen Millionen verschwanden. Dann gab es zwischen 2016 und 2019 die Bespitzelung eigener Kaderleute, von denen einer in Gangstermanier auf den Straßen Zürichs verfolgt wurde. Und die Bank war jüngst bei den Risikogeschäften des Hedgefonds Archegos und der Greensill-Fonds dabei und verlor bei deren Zusammenbruch Millionen. Das Vertrauen in die CS war also schon gesunken, der Zusammenbruch jüngst der Silicon Valley Bank und die Angst vor einer möglichen weltweiten Bankenkrise hat sie tiefer in den Abwärtsstrudel gerissen.