Polizisten hatten am Dienstag das Wohnhaus Khans umzingelt, um den Haftbefehl durchzusetzen. Khan hatte eine Aufforderungen, vor Gericht zu erscheinen, mehrfach ignoriert. Die Polizei setzte gegen protestierende Unterstützer des früheren Premiers Wasserwerfer und Tränengas ein. In Agenturberichten ist von bislang mindestens 45 Verletzten die Rede. Zehn davon sollen Polizeibeamte sein. Innenminister Rana Sanaullah Khan versicherte, Khan werde verhaftet und vor Gericht gestellt.

In einer Videobotschaft am frühen Mittwochmorgen versicherte Khan, er werde am Samstag vor Gericht erscheinen. Die Polizei akzeptierte dieses Angebot jedoch nicht.

Durch Misstrauensvotum zu Fall gebracht

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden. Die Opposition warf ihm unter anderem wirtschaftliches Missmanagement vor. Der Politiker muss sich in mehr als 80 Fällen vor Gericht verantworten – unter anderem wegen Korruption, Geldwäsche und wegen der Beleidigung einer Richterin.

Imran Khan, hier eine Aufnahme vom Oktober 2022

 Khan wandte sich am Dienstag in einer Videobotschaft an seine Unterstützer. Sie sollten der Polizei beweisen, dass sie ihn auch trotz eines Haftbefehls und einer möglichen Verhaftung weiter unterstützten, forderte er.

Zuletzt durften Fernsehsender auf Beschluss der pakistanischen Medienbehörde hin vorübergehend keine Reden des Politikers ausstrahlen. Khan hatte bei einer Rede das mächtige Militär beschuldigt, in eine Verschwörung gegen ihn verwickelt zu sein.

haz/qu (dpa, ape, rtr)