Verkehr
Corona-Boom bei Rädern vorbei – E-Bikes als Hoffnungsträger

Ein E-Bike im Schaufenster: Fast jedes zweite in Deutschland verkaufte Fahrrad hatte im vergangenen Jahr einen Elektromotor. Foto

© Andreas Arnold/dpa

Hochwertige Fahrräder waren in der Corona-Zeit gefragt und zuletzt nur schwer erhältlich. Inzwischen hat sich das Angebot erheblich ausgeweitet – mit Folgen für die zahlenden Kunden.

Die Corona-Sonderkonjunktur für die deutsche Fahrrad-Branche ist vorbei. Die Lager bei den Händlern sind übervoll, die Hersteller können nach überwundenen Lieferkettenproblemen weit mehr Fahrräder montieren, als am Markt absetzbar scheinen. Das wurde bei der gemeinsamen Presse-Konferenz der Verbände der Zweiradindustrie (ZIV) und des Fahrradhandels (VDZ) deutlich.

Interessierte Kunden können nach drei Jahren mit knappem Angebot und kaum verhandelbaren Preisen nun eher mit kostengünstigen Angeboten rechnen. Eine weiterhin starke Nachfrage erwarten die Experten lediglich bei den E-Bikes.

Die Folgen der E-Bike-Flut

Die Situation knapper Ware mit extrem stabilen Preisen habe sich ab Herbst 2022 ins Gegenteil gewandelt, berichtete Thomas Kunz vom Handelsverband VDZ. Heimische Hersteller wie Importeure lieferten „schlagartig“ große Mengen Räder aus, so dass Modelle der Jahrgänge 2021, 2022 und teilweise schon 2023 nun zeitgleich in den Läden standen. Nur „sehr vereinzelt“ hätten die Händlern ihre Bestellungen stornieren oder zurückstellen können. Sie mussten letztlich alles abnehmen, was sie in den Corona-Jahren zunächst vergeblich bestellt hatten. Laut ZIV wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 820.000 Räder mehr ausgeliefert als verkauft.

Kunz schildert die Folgen der Bike-Flut: Nach der extremen Knappheit gibt…